Leitbild

Leitbild der Singakademie 2014

- neu gefasst aus Anlass des 130. Jubiläums des Chores -

In ihrer Mitgliederversammlung im März 2014 hat die Singakademie Dresden ein neues Leitbild verabschiedet, das die konzeptionelle Arbeit der letzten 10 Jahre zusammenfasst. Das erfolgreiche Jahrzehnt zwischen dem 120. und 130. Jubiläum des Chores war geprägt von den in diesem Leitbild festgehaltenen Inhalten, die auch die Basis für die künftige Arbeit sein sollen.


Singen – Bilden – Vermitteln

Leitbild der Singakademie Dresden


Chortradition seit 1884

Mit dem Gründungsdatum 1884 zählt die Singakademie Dresden e.V. zu den ältesten Ensembles dieser Art – nicht nur in Dresden. Ihre Tradition ist verbunden mit der Emanzipationsbewegung der bürgerlichen Kultur und der Entstehung des Konzertwesens im 19. Jahrhundert. Große Namen wie Fritz Busch, Hermann Abendroth, Igor Stravinski, Kurt Masur, Martin Flämig, Christian Hauschild, Hans Christoph Rademann prägen ihre Geschichte, sie profilierte sich mit bedeutenden Uraufführungen und beweist ihre Lebendigkeit im kulturellen Leben der Stadt sowie ihre Bedeutung für Sachsen und weit darüber hinaus. Im Verband Deutscher KonzertChöre ist sie gegenwärtig als größte deutsche Chorvereinigung organisiert.


Amateurchor mit professionellem Anspruch

Die Singakademie Dresden versteht sich als Amateurchor mit einem ambitionierten musikalischen Anspruch. Ziel sind die gemeinsame Erarbeitung, Durchdringung und Aufführung bedeutender Chorwerke der gesamten zur Verfügung stehenden Literatur. Der Chor arbeitet dabei mit professionellen Ensembles zusammen, die Konzerte größtmöglicher Qualität garantieren und wichtige musikalische Akzente in Dresden, Sachsen, Deutschland sowie bei internationalen Auftritten ermöglichen. Hierbei sind ein verständnisvoller Umgang mit Stärken und Schwächen, ein partnerschaftliches Miteinander sowie eine grundsätzliche Offenheit gegenüber Mitgliedern ausländischer Herkunft oder solchen mit Behinderungen selbstverständlich.


Generationen verbindende Struktur

Die Singakademie gliedert sich in 4 Teilchöre: Großer Chor, Kammerchor, Kinderchor und Seniorenchor. Eine Verzahnung der einzelnen "Chorteile" gehört zu den Besonderheiten: Regelmäßig werden die Kinder in die aufzuführenden Werke des Großen Chores einbezogen, gestalten aber ebenso ihre eigenen Konzerte wie die Senioren, die ihrerseits an ausgewählten Projekten mitwirken können. In diesem Sinne gehört eine generationenübergreifende Arbeit zu den prägenden Besonderheiten der Ensembles.


Schwerpunkt eigene Konzertreihen

Die Singakademie Dresden verantwortet ihre eigenen Konzertreihen, die vom künstlerischen Leiter geleitet und größtenteils dirigiert werden. Sie folgen seit 2004 einem jährlich festgelegten thematischen Schwerpunkt und Motto. Die Mitwirkung als Partner bei Aufführungen anderer Institutionen ist diesen Reihen zugeordnet. Seit Jahrzehnten gehören hierzu insbesondere die Landesbühnen Sachsen mit Carmina Burana von Carl Orff und Ludwig v. Beethovens Neunter Sinfonie.


Traditionen – Kontraste – Moderne

Der Schwerpunkt des Repertoires der Singakademie ist im Unterschied zu anderen Dresdner Chören in den groß besetzten Chorkompositionen des 19. und 20. Jahrhunderts zu finden, das nicht auf den geistlichen Bereich eingeschränkt ist. Für den Kammerchor ist darüber hinaus die Pflege barocker Werke und der A-cappella-Literatur von großer Bedeutung, wobei groß besetzte Werke dieser Literatur in den letzten Jahren auch in den Konzerten des Großen Chores im Zentrum standen und weiter stehen sollen. Weniger bekanntes Repertoire, Uraufführungen, Entdeckungen und Dresdner Kompositionen bilden seit jeher einen Schwerpunkt und gehören zum Selbstverständnis des Chores. Hierbei sieht sich die Singakademie auch in der großen Tradition bedeutender Dresdner Tonschöpfer und Chorleiter, deren Stücke sie regelmäßig im Programm hat: Beginnend mit Heinrich Schütz führt diese Linie über Gottfried August Homilius und Carl Maria von Weber bis zu Robert Schumann, Rudolf Mauersberger, Manfred Weiss, Lothar Voigtländer und Wilfried Krätzschmar, deren Werke die Entwicklung des Chores in besonderer Weise prägten.


Kooperationen als Inspirationsquelle

Die Singakademie war von jeher ein Partner vieler Dresdner Musikinstitutionen. Neben der bereits erwähnten ständigen Verbindung zu den Landesbühnen Sachsen und der Elbland Philharmonie Sachsen sei hier die Zusammenarbeit mit der Sächsischen Staatskapelle und den Dresdner Kapellsolisten genannt: Die regelmäßigen gemeinsamen Konzerte zählen zu den Höhepunkten des Chorlebens.

Wichtigster Partner bei vielen Projekten mit neuer Musik, ungewöhnlichem Repertoire und Kontrastprogrammen ist die Sinfonietta Dresden, sie prägte insbesondere die seit 2004 neu etablierte Reihe der Adventssterne, Weihnachtskonzerten mit traditionellen und neuen Werken. Partner in der Region waren und sind u. a. das Philharmonsiche Orchester Plauen/Zwickau, die Chursächsische Philharmonie Bad Elster und die Jenaer Philharmonie, im grenznahen Raum u. a. die Nordböhmische Philharmonie Teplice sowie das collegium 1704 aus Prag. Partnerchöre im In- und Ausland gehören als wichtiger Bestandteil zum Choralltag. In den letzten Jahren entstanden regelmäßige Kontakte u. a. zum Münchner Mottetenchor, zum Philharmonischen Chor Jena, zur Singakademie Berlin sowie der Salzburger Liedertafel. Der Kinderchor musiziert mit Chören aus Potsdam, Jena und Halle.

Die Singakademie ist Partner von Musikveranstaltern und Festivals wie den Dresdner Musikfestspielen und dem Festival Mitte Europa.

Aufbauend auf diese Kooperationen sollen auch weiterhin die Programme gestaltet und die älteren und jüngeren Partnerschaften fortgeführt sowie neue etabliert werden.


Nachwuchsarbeit im Zentrum

Die Förderung des künstlerischen Nachwuchses als Schwerpunkt vollzieht sich in drei Teilbereichen: In der Zusammenarbeit mit jungen Künstlern, bei der Arbeit mit jungen Leuten und Kindern als Mitgliedern des Chores und bei der Bildungsarbeit für ein junges Publikum.

Die Assistenten des Chores sowie viele Solisten der Konzerte sind traditionell junge Talente, sehr oft aus den Reihen der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Die Zusammenarbeit mit dieser Institution erstreckt sich auch auf gemeinsame Konzerte mit Studierenden, das Angebot von Prüfungsauftritten sowie von Dirigierkursen. Regelmäßiger Partner ist auch das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates, mit dem Kurse und Workshops veranstaltet werden. Als ständige Einrichtung arbeitet der Kinderchor unter eigener professioneller Leitung, wirkt bei wichtigen Konzerten mit und zieht damit junge Nachwuchskräfte heran. Im Bereich der Bildungsarbeit kooperiert die Singakademie mit Schulen und speziell den Dresdner Schulkonzerten, die kontinuierlich an den an den Aufführungen und Veranstaltungen partizipieren.

 

SingAkademie

Die Singakademie Dresden bekennt sich in besonderer Weise zum zweiten Teil ihres Namens. Das Wissen um die Musik, das Eindringen in musikalische, geschichtliche, auch musiktheoretische Hintergründe und Inhalte gehört in Zusatzveranstaltungen, Einführungen, öffentlichen Proben, Komponistenporträts und niveauvollen Programmheften zum Standard des Chores. Die Mitglieder haben die Möglichkeit und Verpflichtung zu regelmäßiger Stimmbildung. Für den Kinderchor werden elementare Kurse in Musiklehre, Rhythmik und Stimmbildung angeboten.


Bekenntnis zur Chordisziplin

Eine regelmäßige Beteiligung an den Proben ist die Basis einer sinnvollen künstlerischen Arbeit und Garant für höchste Qualität. Die Mitglieder verpflichten sich zu größtmöglicher Verantwortung den gemeinsamen Aufgaben und Projekten gegenüber, bemühen sich um Pünktlichkeit und Stetigkeit bei den Probenbesuchen. Über die Aufnahme entscheiden in der Regel ein Vorsingen sowie eine Probezeit. Hierbei wirken die künstlerische Leitung, die Stimmbildner und der Vorstand in enger Abstimmung und treffen die Entscheidungen in gegenseitigem Einvernehmen.


Vernetzt in der Verbandsarbeit

Die Singakademie ist als gemeinnütziger Verein organisiert und eingetragen. Sie verfügt darüber hinaus über einen Förderkreis, dessen Aufgabe die Gewinnung von Sponsoren, aber auch die inhaltliche Begleitung und kritische Unterstützung in vielen Situationen ist. Die Mitgliedschaft im Verband Deutscher KonzertChöre (VDKC) als Dachorganisation vieler gleich profilierter und ambitioniert arbeitender Chorvereinigungen garantiert neben verschiedenen wichtigen Leistungen und Serviceangeboten die Vernetzung innerhalb der deutschen Chorlandschaft.

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